Turnshow 2018
„Wir sind die Müllers – eine schrecklich nette Familie“, lautet der Titel der diesjährigen Abendunterhaltung des Turnvereins Thayngen. Gezeigt wurden Menschen wie du und ich mit ihren liebenswürdigen Seiten und ihren Marotten. Die Allgemeingültigkeit dieses Abbilds wurde mit dem Familiennamen Müller verkörpert – es sei der am weitesten verbreitete Name inder Gemeinde, sagte Vereinspräsidentin Andrea Schalch zu Beginn der Show. So erlebte man die dargestellten Durchschnittsthaynger auf verschiedensten Reisen.Beispielsweise im Gotthard-Stau steckend, auf einem geführten Stadtrundgang in Berlin, im Billigflieger nach Mallorca oder auf der Piste im Rahmen eines Skiwochenendes.
Wichtiger als diese Rahmengeschichten waren die vielen Witze, die zum Besten gegeben wurden. Beeindruckend wie unverkrampft und unverblümt die wichtigste Nebensache der Welt zum Ausdruck gebracht wurde.Beispielsweise in der Verkupplungsshow zwischen dem Fernsehmoderator Marco Fritsche und der ehemaligen Schönheitskönigin Christa Rigozzi. „Christa, willst du meine Briefmarke sein?“, fragte er. Sie nickte, und er fuhr fort: „Ich schleck dich ab, und dann geht die Post ab.“ Sogar der oberste Thaynger Flugkapitän P.B. (Name der Redaktion bekannt) machte mit. Über Lautsprecher richtete sich seine vorgängig aufgenommene Stimme an die Passagiere, er lehnte sich nach gelungenem Start zurück und sagte: „So, jetzt trinke ich einen Kaffee. Und dann kann mir die neue Stewardess mal einen blasen:“
Zweite Auffälligkeit: Am Samstagabend war der Saal gerammelt voll mit jungen Leuten zwischen 18 und 25 Jahren – viele von ausserhalb der Gemeinde. Graue Haare waren kaum auszumachen. Wenn ein Verein für sich in Anspruch nehmen kann, die Jugend zu fördern und sie mit dem zu bedienen, was ihr gefällt, dann ist es der Turnverein Thayngen. Wie OK-Präsident Tobias Schalch sagte, war die Aufführung vom Samstagabend mit 520 Plätzen ausverkauft.Sehr gut besucht gewesen seien auch die Kindervorführung vom Samstagnachmittag und die Aufführung vom Freitagabend, wo es auch ältere und vor allem einheimische Besucherinnen und Besucher hatte.
Die Turndarbietungen waren übrigens sehr abwechslungsreich.Die Kleinen punkteten mit ihrer süssen, knuddeligen Ausstrahlung, die Jazzgruppe mit ihrer Anmut und der Männerturnverein mit seiner kraftvollen Eleganz. Besonders in Erinnerung bleibt die sehr weiblich wirkende Frauengymmit ihren gepunkteten Pettycoats. Und die Männerriege konnte den humorvollsten Beitrag für sich verbuchen: Zu Ballettmusik tanzten die Männer quasi nackt hinter einem Badetüchlein von Maler Locherer; das Bemühen, ihr bestes Stück vor den Augen des Publikums verborgen zu halten, wirkte ulkig; und zwischendurch kamen sich ihre Körper viel näher, als sie es sonst je tun.
Etwa 250 Turnerinnen und Turner jeden Alters wirkten bei der diesjährigen Turnshow mit. Dazu kamen noch Dutzende von Helferinnen und Helfer, die im Service und hinter den Kulissen für das gute Gelingen sorgten. Wie immer waren auch die reichhaltige Tombola Teil des Spektakels und die Bar in der Turnhalle.