Internationales Turnfest in Berlin 2017

VonBeni Zürcher

Internationales Turnfest in Berlin 2017

Samstag

Berlin, Berlin wir fliegen nach Berlin. Am Samstag, 3. Juni 2017 ging unsere langersehnte Reise mit 35 Turnerinnen und Turner endlich los. Frühmorgens hob die Swiss mit uns in Richtung Berlin-Tegel ab. Die kurze Flugzeit war sehr amüsant, war doch noch ein anderer Turnverein aus der Schweiz mit im Flugzeug. Angekommen am Flughafen, ging es mit Bus und der traditionellen U-Bahn weiter ins Zentrum zum Mehringdamm, wo wir unser Hostel für die nächsten vier Nächte bezogen. Bald schon kam der Hunger und so gingen wir ins riesige Messegelände, wo auch die einen oder anderen Wettkämpfe und Shows stattfanden. Das Messegelände war aber noch geschlossen und so mussten wir uns mit einer Bratwurst vom Imbissstand begnügen. Mit gesammelten Kräften gingen wir zum Turnfest-Shop, welcher bereits offen hatte, dort konnten wir uns reichlich mit Kleidern und anderen Erinnerungsstücken eindecken. Am frühen Abend ging unser erstes Highlight endlich los, wir durften als eine der vordersten Gruppen beim Festumzug mitlaufen. Mit unserer spontan gebauten Fahne, liefen wir zwei Mal durch das Brandenburger Tor hindurch und winkten den Zuschauern am Strassenrand mächtig zu, so auch unseren zwei Supportern Esther und Jürgen – vielen Dank fürs fanen! Aber auch einige Kunststücke von uns durften natürlich nicht fehlen! Nach dem Umzug fand noch die grosse Eröffnungsfeier auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor statt und so endete unser erster Tag in Berlin.

 

Sonntag

Die einen mussten ordentlich ausschlafen, die anderen wollten es wissen und trauten sich nochmals aufs Messegelände, siehe da, heute ist es offen und so konnten wir bei einigen Wettkämpfen zuschauen.

Am Nachmittag fand dann unser erstes sportliches Highlight statt: Der Stadt-OL in einem Berliner-Quartier. Aufgeteilt in fünf TV-Gruppen; diejenigen die es wissen wollten, die Normalen und die extrem-Pläuschler, machten wir uns ans Karten lesen und rannten, joggten oder eben spazierten mit Zwischenhalt im Kiosk und in der Beiz, von Posten zu Posten. Doch siehe da, die Pläuschler waren auf der Rangliste besser als die hardcore-schnellsten, diese hatten die Orientierung nämlich nicht im Griff und verpassten tatsächlich einen Posten. Zwischendurch mussten noch einige TV interne Aufgaben erledigt werden, z.B. witzige Selfies mit einem Tier, einer Sehenswürdigkeit oder einem anderen Turnverein und zum Abschluss mussten noch Reimzeilen gedichtet werden. Zur Belohnung dieser ersten Anstrengungen gab es am Abend ein ausgiebiges Nachtessen, wo die Selfies und die Reime präsentiert wurden.

 

Montag

Heute stand Sightseeing und der Auftritt der Team Aerobic-Frauen auf dem Programm. Mit unserem Vereinsinternen Touri-Führer Stone ging es los, es wurden die typischen Berliner Sehenswürdigkeiten bestaunt, so ging es als erstes in die Höhe auf den Berliner Fernsehturm. Die Aussicht wurde genossen und schon ging es am Boden wieder weiter. Alexanderplatz, Holocaust Denkmal, Berliner Mauer, Checkpoint Charlie waren nur einige Dinge auf unserer grossen Tour. Und dann eben zwischendurch um die Mittagszeit hiess es für die Aerobic Power-Ladies umziehen, einwärmen und eine hammer Show zeigen und dies vor einer Wahnsinnskulisse, nämlich auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor. Angefeuert vom restlichen Turnverein zeigten wir unser Können. Perfekt ausgeführte Schritte, akrobatische Meisterleistungen, viel Power und ein ganz klar überzeugendes Lächeln. Die Vorführung hat dem deutschen Publikum gefallen, gibt es doch diese Art von Aerobic nicht bei ihnen im Turnprogramm. Nach knapp vier Minuten war es vorbei und die Touristentour ging weiter. Am Schluss der Führung strandeten wir im Badeschiff, kurz eine Abkühlung, den Hunger gestillt und ein Schläfchen und dann die bleibende Erinnerung der röhren-Stefan… Am Abend frisch geduscht und mit einem zweiten Powernap, ging es in den Ausgang, heute an den Länderabend des ITF. Gefeiert wurde also mit anderen Turnern aus aller Welt in einer riesigen Halle, getanzt wurde zu guter Musik bis spät in die Nacht.

 

Dienstag

Mehr oder weniger ausgeschlafen standen wir um 9.00 Uhr beim Beach-Platz beim Olympia-Dorf, dort stand uns ein Korfball-Turnier bevor. Korfball ist ähnlich wie Korbball, nur wird es eben auf dem Sand gespielt, weshalb Prellen nicht möglich ist. Die Körbe sind ein wenig höher als beim Korbball und leicht angepasste Regeln gab es auch, so durften die Buben nur Buben decken und die Mädchen eben nur Mädchen. Wieder aufgeteilt in fünf Mannschaften; diejenigen die gewinnen möchten, die Mittleren und die Pläuschler-Gruppe. Manchmal mussten wir auch gegeneinander antreten, was aber nicht ganz so lustig war, als gegen deutsche Mannschaften. Früh machte sich unser einmal-Training bemerkbar und so mussten wir einige Niederlagen in Kauf nehmen. Die topmotivierte Gruppe durfte jedoch noch eine Runde weiterspielen und klassierte sich auf dem guten 5. Rang. Schlussendlich durfte sich jeder Teilnehmer eine Erinnerungsmedaille um den Hals hängen lassen.

Anschliessend gingen wir ins grosse Olympiastadion um uns die grossartige Stadion-Gala anzuschauen. Eine schöne Darbietung nach der anderen, getreu dem Turnfest-Motto: „Wie bunt ist das denn!“ Auch der ehemalige deutsche Kunstturner Fabian Hambüchen wurde offiziell verabschiedet und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat noch einige Worte gesprochen. So ging auch dieser Tag viel zu schnell vorbei.

 

Mittwoch

Leider hiess es heute bereits Koffer packen und den letzten Tag in Berlin geniessen. Die einen gingen nochmals ins Messegelände und schauten sich noch spannende Wettkämpfe an. Die anderen gingen nochmals in die Stadt und gaben ihr Geld für Kleider aus oder Man(n) bevorzugte lieber die Beizen. Am frühen Abend traf man sich gemeinsam im Hostel, schnappte sich das Gepäck und reiste auf die gleiche Art zurück. U-Bahn, Bus und Swiss-Flieger. Der Rückflug war definitiv leiser, so hinterliessen die fünf Tage Berlin doch einige Spuren und man bevorzugte lieber, die Augen zu schliessen. Die wortlosen wachgebliebenen bestaunten unsere Heimat von oben, bevor wir wohlbehütet in Zürich gelandet sind.

Um zwölf Uhr nachts kamen wir dann in Thayngen an, einige Stunden Schlaf mussten reichen, denn am Donnerstag mussten die meisten wieder arbeiten.

 

Vielen, vielen Dank an Corine Miklo, Carina Waldvogel, Martial Saugy und Stefan Steiner, welche unsere immer in bester Erinnerung bleibende Reise ans ITF in Berlin 2017, organisiert haben. Ein riesengrosses Dankeschön, es war einfach unglaublich toll!

 

Andrea Schalch

Über den Autor

Beni Zürcher administrator